Arnis, Wassersportgemeinschaft (Nr. 25), 25.-27.6.2022:

Mein Vater und ich sind gut an der Schlei angekommen. Die BIGA haben wir in einer kleinen Werft ganz in der Nähe von Borgwedel überwintert. Die Werft hat das Boot am Dienstag (21.6.2022) bei der Werft Schrader in Borgwedel eingewassert und den Mast gestellt. Alles hat tip top geklappt. Daher vor der Abfahrt „nur“ noch Segel anschlagen, einräumen und viele kleine Dinge erledigen. So gings am 25.6. bereits von Borgwedel die Schlei hoch Richtung Ostsee. Es war sehr sommerliches und windstilles Wetter. Die ganze Fahrt bis Arnis unter Motor. Arnis kannten wir schon vom letzten Jahr; der Hafen der Wassersportgemeinschaft ist ein sehr gemütlicher Hafen. In Arnis blieben wir daher gleich noch eine weitere Nacht. So konnte alles am Boot fertig gemacht werden: wir haben noch den Mast getrimmt, das Wasser angeschlossen, das neue Solarpanel angeschlossen und alles richtig verstaut und eingeräumt. Am ersten Abend gingen wir im Fährhaus währschaft Essen, am zweiten Abend gediegen im Restaurant Specht beim Hafen. Im Fährhaus gab es für Papi Spareribs und für mich Sauerfleisch; im Specht gab es für beide feinen Zander. Das Restaurant Specht ist ein echter Gourmet-Tipp. Am 27.6. war noch Gewitter angesagt, so gingen wir zu Fuss nach Kappeln um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Eine schöne kleine Wanderung an der alten Nesté-Fabrik und den Stadthäfen vorbei.

Log: Tag: 13.35 sm, Total: 894.3 sm

Kosten: Boot: EUR 16.-/Tag (inkl. Duschen, Strom und Internet).


 

Bagenkop (Nr. 151), 28.6. 2022:

Am 28.6. gings mit dem Törn richtig los. Endlich wieder los und zur Schlei raus. Auch hier noch Sommerwetter. Ziel war schon Dänemark, ein schöner langer Schlag nach Bagenkop. Leider kam der angekündigte Ostwind nicht. Zuerst erste Versuche mit dem Spi, dann ist der Wind komplett eingeschlafen. Dann kurz mit Motor, anschliessend gings etwa 10sm flott mit Halbwind voran. Vor Langeland ist der Wind wieder komplett eingeschlafen; so gings unter Motor zum Hafen. Etwa um 17:30 haben wir angelegt, kurz Duschen und dann gingen wir fürs Abendessen ins Hafenrestaurant. Hier gabs eine super Scholle (Stjerneskud). Die Toilettenanlagen sind sehr dürftig, sonst aber alles wunderbar. Es ging müde früh in die Kojen.

Log: Tag: 26.98 sm, Total: 920.9 sm

Kosten: Boot: DKK 179.-/Tag (inkl. Duschen, Strom und Internet).


 

Vejrø (Nr. 185), 29.6. 2022:

Von Bagenkop haben wir früh abgelegt; um Langeland herum und dann eine Kreuz zur Insel Vejrø. Ein langer Trip, alles aufkreuzen gegen den Ostwind. Zu Beginn waren es 4-5 Bft, mal mit Reff mal ohne Reff. Am Nachmittag hat der Wind dann bisschen nachgelassen; später dann nocheinmal aufgefrischt. So wurden es am Schluss 47.4 Meilen; davon nur 0.4 Meilen unter Motor. Die Ankunft war dementsprechend einbisschen später; um 19:00 Uhr haben wir im Hafen angelegt. Die Insel ist wunderschön- ein Traum. Beste Infrastruktur, ein neues Kaffee wird am 1. Juli 2022 auch noch eröffnet. Die Sanitäranlagen sind top; das Beste, das ich in Dänemark bisher gesehen habe. Weiter gibt es viele Feuerstellen mit Holz. Leider hatten wir kein Grillfleisch dabei und konnten die Feuerstellen nicht nutzen – das nächste mal nehmen wir hier bestimmt BBQ-Sachen für einen gemütlichen Grillabend mit. Mit dem Einheitshafengeld für alle Boote von DKK 350.- hatte ich aber fast das Gefühl, dass ich die ganze Insel Vejrø gekauft habe. Zum Abendessen haben wir selber Salat und Pasta gemacht. Nach einem Kaffee ging’s bereits wieder müde in die Kojen.

Log: Tag: 47.35 sm, Total: 967.3 sm

Kosten: Boot: DKK 350.-/Tag (inkl. Duschen, Strom und Internet).


 

Vordingburg (Nr. 179), 30.6./1.7. 2022:

Von Vejro gings nach einer kurzen Wanderung zum Leuchtturm gleich wieder weiter. Wieder eine Kreuz weiter durch das Smalandsfahrwasser nach Vordingborg. Im Laufe des Tages hat der Ostwind aufgefrischt, zu Beginn war er noch recht schwach. Vor Vordingborg haben wir die Storstrøm-Brücke passiert. Dann gings um ein Flach in den Hafen. Wir haben problemlos Platz gefunden und anders als erwartet, hat es auch grosse Schiffe (z.B. HR 40, etc.) im Hafen. Im Hafenführer wurde noch vor geringen Wassertiefen gewarnt. Zum Abendessen gab es noch die Resten vom Vortrag. Am nächsten Tag ist ein Hafentag angesagt. Es gibt erstmals Regen und der Wind dreht anschliessend vorteilhaft auf West. Ziel ist für meinen Vater aktuell Kopenhagen. Dann kann er von dort gut einen Rückflug nach Zürich nehmen. Ein Hafen liegt hier direkt beim Flughafen Kastrup.

Log: Tag: 31.9 sm, Total: 998.9 sm

Kosten: Boot: DKK 155.-/Tag (inkl. Duschen, Strom und Internet).


 

Rødvig (Nr. 208), 2.7/3.7. 2022:

Der Wind hat wie vorausgesagt auf West gedreht. In der Nacht ist die Kaltfront durchgerauscht und im Hafen hat es einbisschen geschüttelt. Bei schönem Wetter gings nun meist mit Vorwind Richtung Osten. Immer mit Genua und ohne Grosssegel haben wir die Faro- und die Ulvsund-Brücke passiert. Beide sind von der Höhe her problemlos (20m und 25m) zu passieren. Wir waren immer flott mit 4.5-5.5kn unterwegs. Das Fahrwasser war teils eng und neben dem Fahrwasser ist es bereits schnell untief. Landschaftlich ist es eine sehr schöne Route. Auch im Bøgestrom durfte man keine Tonne des Fahrwassers auslassen, aber mit unseren 1.35m Tiefgang war es natürlich kein Problem. Zum Schluss ging es noch quer durch die Fakse-Bucht mit Vorwind nach Rødvig. Hier haben wir gut Platz gefunden. Im Hafen gibt es einige Restaurants und im Dorf einen schönen Dagli’Brugsen. Oft wird es hier sehr voll, da der Hafen bereits nahe bei Kopenhagen liegt. Wir haben bisschen etwas eingekauft und am Abend selber gekocht. Wir werden hier einen Hafentag einlegen und noch zu den Kreidefelsen Stevens laufen- eine sehr schöne Wanderung. Kopenhagen ist von hier nun nur noch einen Tagestörn entfernt. Eine schöne Alternative wäre auch Malmö auf der gegenüberliegenden Seite des Öresunds (Øresund). Der Öresund ist die Meerenge zwischen Seeland (Dänemark) und Schweden.

Log: Tag: 30.2 sm, Total: 1’028.2 sm (2022: 146.7sm)

Kosten: Boot: DKK 160.-/Tag (inkl. Duschen und Internet). Strom extra DKK 50.-


 

Malmö Dockan Marina (Nr. 261), 4.7.-7.7. 2022:

Kurz vor 9:00 Uhr sind wir in Rødvig bei schönem Wetter und gutem Segelwind ausgelaufen. Mit Raum- und Vorwind ging’s bei 15kn SW-Wind in Richtung Öresundbrücke. Vor dem Windpark haben wir bereits das Fahrwasser gekreuzt. In der Nähe waren vier Tanker, einer nach Süden und drei nach Norden. Beim Windpark und vor der Brücke hat der Wind einbisschen abgeflaut; so dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis wir die Brücke passiert haben. Nach der Brücke hat der Wind wieder aufgefrischt und gegen 17:00 Uhr haben wir das Tagesziel Malmö und somit auch Schweden erreicht. Es folgten drei Hafentage:

5. Juli 2022: Sightseeing in Malmö bei schönem Wetter. Malmö gefällt mir sehr gut; nicht zu gross, viele Parks und eine entspannte Atmosphäre. Viele schöne moderne und alte Architektur. Malmö hat eine angenehme Grösse; hier fühlte ich mich einfach wohl. Kopenhagen am nächsten Tag war schon grösser, hektischer und touristischer.

6. Juli 2022: Sightseeing in Kopenhagen, ebenfalls schönes und leicht bewölktes Wetter. Wir haben alle Sehenswürdigkeiten zu Fuss abgeklappert. Am Abend waren wir müde auf dem Schiff. 

7. Juli 2022: Heute fliegt Papi ab Kopenhagen mit Swiss zurück nach Zürich. Mit dem Zug sind wir von Malmö etwa in 25 Minuten am Flughafen Kastrup bei Kopenhagen. Wirklich ein idealer Ort für eine An- oder Abreise; eine Fahrt mit dem Zug kostet SEK 123.-. Wir konnten sogar ein 24h-Ticket lösen; für zwei Personen: SEK 393.60.

Abflug: 14:50; Ankunft: 16:35 Uhr. Um 21:00 Uhr ist Papi bereits wieder zurück am Neuenburgersee.

Log: Tag: 36.2 sm, Total: 1’064.5 sm

Kosten: Boot: SEK 250.-/Tag (inkl. Duschen und Internet). Strom extra SEK 30.- für 10 Kw.


 

Borstahusens (Nr. 266), 8.-9.7.2022:

Heute habe ich um 06:30 Uhr alleine in Malmö abgelegt. Es ist zunehmend Starkwind angesagt; daher wollte ich früh weg. Die nächsten 1-2 Tage soll weiter Starkwind aus NW sein und ich möchte nicht mehr länger in Malmö sein und wieder Segeln. Eine kurze Route wäre Barsebäckshamn gewesen; es lief aber trotz Kreuz gut, so segelte ich mit aufkreuzen die knapp 30sm bis nach Borstahusens. Borstahusens liegt nördlich von Landskrona. Mit einem Reff im Gross und gerollter Genua gings flott voran. In der Nähe des Hafens hat es von der Insel Ven her aufgefrischt. So habe ich bereits das Grosssegel runter genommen und bin räumlich nur noch mit Genua Richtung Hafen. Wegen den Untiefen musste ich bisschen raus fahren, diese Höhe musste ich zum Schluss wieder vernichten. Als der Wind noch stark auffrischte bin ich die letzten Meter unter Motor schnell in den Hafen rein. Der Hafen hat eine grosse Mole; dahinter ist es schön geschützt. Im Hafen 2-3 mal gekreist und alles bereit zum anlegen gemacht. Gegen den Wind schön in eine Box manövriert. Es hat alles gut geklappt. WC/Dousche sind ok. Es gibt einige Restaurants. Wenn es einen Hafentag gibt, dann schaue ich alles in Ruhe an; sonst geht’s weiter und ich habe wahrscheinlich nicht sehr viel verpasst. Auch am nächsten Tag war der Wind stark, so blieb ich noch einen Tag. Ich wanderte dem Strand entlang nach Landskrona. In Landskrona gab es einige Sehenswürdigkeiten und gute Einkaufsmöglichkeiten. Ich habe mir auch bisschen die Häfen angeschaut, hier wäre ich auch ganz gut untergekommen; ideal wäre für mein kleines Boot der Landskrona Lustbåtshamn.

Log: Tag: 28.97 sm, Total: 1’092.9 sm

Kosten: Boot: SEK 240.-/Tag (inkl. Duschen und Internet). Strom extra SEK 50.- Guthaben + Pfandkarte


 

Viken (Nr. 274), 10.7.2022:

Um 09:00 bin ich ausgelaufen. Wind mit 4 Bft aus NW – ideal. Gemäss Prognose sollte es etwa so bleiben. Ziel war Viken – alles Kreuz gegen Norden. Der Wind hat dann stets zugenommen. Zum Glück nur zwischen 20-25kn; das war handelbar- unglaublich waren die Wellen; teils riesige Berge, da haben sich in den letzten Tagen grosse Wellenberge im Kattegat aufgebaut. Meine kleine Holzkiste hat es mächtig geschüttelt. Bei Helsingborg musste ich die Fähren passieren, ich habe gerade einen guten Moment erwischt und bin gut durchgekommen. Hier kommt gefühlt alle 5 Minuten eine Fähre und mit den Wellen und der Strömung gegenan war die Fahrt durch’s Wasser echt bescheiden. Weiter ging’s mit unzähligen Wenden bis Viken. Am Ufer hat es teils furchterregend ausgeschaut; grosse Wellen die ans Land gerollt sind. Die Einfahrt in den Hafen ging tip top und im Hafen war es hinter der Mole bereits wieder super ruhig; ich habe  eine kleine Box gegen den Wind gefunden. Geschafft für heute – Ankunft um 17:00 Uhr für knapp 36sm – das war echt viel Arbeit! Die Anzahl Wenden habe ich nicht mehr gezählt; ich musste mich stets am Randes des Fahrwassers Richtung Norden hangeln.

Log: Tag: 35.75 sm, Total: 1’127.7 sm

Kosten: Boot: SEK 200.-/Tag (inkl. Duschen, Strom und  gutem Internet).


 

Falkenberg (Nr. 288), 11./12.7.2022:

Eigentlich wollte ich mir nach dem anstrengenden Tag gestern einen Ruhetag gönnen. Viken wäre auch sehr schön gewesen. Am Vormittag bin ich auch noch nicht richtig in die Gänge gekommen. Die Prognose für heute war aber zu gut; so habe ich am Mittag doch noch beschlossen abzulegen und wenigstens bis Mölle, vor dem Leuchtturm Kullen zu Segeln . Mit einer Kreuz war ich bereits etwa um 14:00 Uhr vor Mölle. Die 10sm waren schnell hinter mir. Hier habe ich mich entschieden weiter zu Segeln; der Wind hat wieder bisschen aufgefrischt und gegen Abend sollte er dann nachlassen- ideal. Genau so ist es dann auch gekommen. Mit Kurs Null Grad habe ich ohne eine Kreuz mit einem direkten Anlieger Falkenberg geschafft. Kurz nach Sonnenuntergang habe ich mit 54.07 geloggten Seemeilen angelegt. Ein perfekter Schlag, meist mit 5-6kn, mehr geht nicht. Vor vielen Jahren war ich bereits einmal hier. Mit dem Meilentörn auf einer grossen X-Yachts. Am nächsten Tag werde ich einen Hafentag einlegen und die Stadt bisschen anschauen. Bei den Meilentörns sind wir ja immer gerade wieder weg. Von hier ist es nur etwa 30sm nach Anholt; Anholt war mein Törnziel im letzten Jahr. Letztes Jahr habe ich es nicht mehr nach Falkenberg und somit nach Schweden geschafft. Ich hätte gegen den Ostwind Kreuzen müssen und ich wollte rechtzeitig nach Svendborg zur Silverrudder-Regatta. Dieses Jahr ist nicht Anholt das Ziel, sondern nordwärts nach Göteborg. Der Yachtclub Falkenberg liegt im Industriegebiet. In den Docks werden die grossen Frachter be- und entladen. Die Hafenanlagen sind alle sehr gepflegt; hier lässt es sich gut liegen und laut ist es auch nicht wirklich. In etwa 30 Minuten kann man dem Ätran entlang in die Stadt spazieren. Dabei muss man eine alte Steinbrücke, früher eine Zollbrücke, überqueren. Oberhalb der Brücke hat es viele Lachsangler. Es hat eine kleine nette Altstadt, viele Restaurants und einen grossen Coop. Mittagessen war ich bei einem Thai; für SEK 90.- gab es Buffet (eat as much as you can). Im Hwitan, einem der ältesten Steinhäuser der Stadt gab es am Abend Sommerkonzerte. Es war eine tolle Stimmung, jung und alt war vor Ort. Auf dem Heimweg habe ich über die Gasse noch eine Pizza mitgenommen und am Fluss gegessen.

Log: Tag: 54.07 sm, Total: 1’181.0 sm

Kosten: Boot: SEK 200.-/Tag (inkl. Duschen, Wasser, Strom). Kein Internet


 

Varberg (Nr. 291), 13./14.7.2022:

In Falkenberg habe ich um 09:30 Uhr abgelegt. Ein kurzer Schlag von der Küste weg und dann mit Halbwind direkt nach Varberg. Kurz nach 13:00 Uhr bin ich in Varberg angekommen, mit 3-5 Bft habe ich die 20 Seemeilen schnell hinter mich gebracht. Topspeed war mal 7.66kn. In Varberg habe ich im Stadthafen am äusseren Quai eine kleine freie Box gefunden. Es waren nicht mehr viele Plätze frei. Gemäss Prognose soll der Wind am Nachmittag, v.a. in der Nacht und am nächsten Tag stark auffrischen. Tatsächlich hat der Wind ab 15:30 Uhr stark zugenommen. Der Hafen füllte sich immer mehr mit Booten, die noch unterschlupf finden wollten. Das Boot habe ich zusätzlich gut festgemacht; so bin ich recht ruhig gelegen; auch der auffrischende Wind von 25-30kn hat mir nichts ausgemacht. Ich habe mir noch kurz die Stadt angeschaut. Heute war an der Frauenfussball-WM gerade der Match Schweiz gegen Schweden und in den Pubs entsprechend gute Stimmung; Schweden hat auch gewonnen. Am 14.7. ein Hafentag; der Wind hat im Hafen mächtig gepfiffen; ein Auslaufen war nicht sinnvoll. Ich habe mir noch die Festungsanlage und das Kaltbadehaus angeschaut. Am Abend habe ich gekocht und ging noch auf ein schnelles Bier in die Stadt.

Log: Tag: 20.28 sm, Total: 1’201.2 sm

Kosten: Boot: SEK 270.-/Tag (inkl. Duschen, Wasser, Strom, Internet)


 

Lerkil (Nr. 305), 15.7.2022:

In Varberg habe ich bei wenig Wind um 09:00 Uhr abgelegt. Kurz nach dem setzen der Segel gab’s kurze Schauer. Mit 3-4 Bft gings dann mit Kreuz und Halbwind nach Lerkil. Die Temeperaturen waren erneut angenehm, am Nachmittag sogar wieder T-Shirt-Wetter. Ein sehr angenehmer Segeltag. Daher habe ich mich auch entschieden Lerkil anzulaufen und nicht schon auf halber Strecke in Bua zu stoppen. Auch heute sollte der Wind gegen Abend wieder auffrischen; aber Lerkil konnnte ich noch gut erreichen. Bereits als ich in den Hafen reingefahren bin, hat der Wind stark aufgefrischt. Die Gastplätze waren alle an einem Steg quer zum Wind, mit Wind von hinten unangenehm zum anlegen und zum liegen. Ich habe mich entschieden, mich ganz hinten an die Mohle hinter eine Deutsche Hanse 322 zu legen. Dort bin ich sehr ruhig gelegen; der Tiefgang war für mein Boot gerade noch ausreichend. Leider habe ich es auch mit Hilfe des Deutschen Nachbars nicht mehr geschafft von der Stromsäule vorne beim Fischer Strom zu bekommen- die Distanz war zu weit. Die Säulen bei den Camper waren ebenfalls bereits alle besetzt. Meine Kabel und seine Kabel waren alle zu kurz. Kein Problem, ich habe sowieso nur noch schnell das Essen vom Vortag mit dem Herd warm gemacht und danach ging schon ins Bett.

Log: Tag: 30.12 sm, Total: 1’231.1 sm

Kosten: Boot: SEK 250.-/Tag (inkl. Duschen, Wasser, Strom). Kein Internet


 

Göteborg Langedrag GKSS, 16.7/17.7.2022:

In Lerkil habe ich um 10:00 Uhr abgelegt; am Vortrag gab’s bereits die ersten Schären in Sicht, heute ging’s richtig los mit der Schärenlandschaft vor Göteborg. Auch heute wieder eine Kreuz; so gab es erneut unzählige Wenden durch die teils engen Fahrwasser der Schären; wunderschön. Mit leicht eingerollter Genua ging’s gut voran und der Ausguck und die Manöver waren kein Problem. Die anderen Boote (v.a. Motorboote und wenige Segler) habe die Strecke meist unter Motor gemacht. Gegen Mittag hat der Wind dann wieder stark zugenommen. Bei 5-6Bft gings mit aufkreuzen weiter, hier war nun aber schon wieder mehr Platz. Vor Göteborg wurde es dann aber eng und es gab viel Betrieb (Motorboote, Fähren, etc.). Hier habe ich dann die Segel runter genommen und so bin das letzte Stück noch unter Motor zum Hafen. Um 15:00 Uhr habe ich mein Törnziel Göteborg erreicht: 21 Tage und 369.4 sm habe ich gebraucht. Im grossen Yachthafen habe ich ganz hinten eine kleine freie Box gefunden und so liege ich nun schön ruhig neben einer J80 am Volvo Penta Brygga (F). Der Yachthafen gehört zum Königlichen Yachtclub (GKSS) in Göteborg. Er ist auch Ausbildungs- und Regattazentrum. Am Sonntag Nachmittag dann noch bisschen Sightseeing in Göteborg. Göteborg ist die zweitgrösste Stadt Schwedens. Für mich hatte Göteborg keinen besonderen Reiz gehabt. Im Hafen Lila Bommen liegt der Rahsegler Viking; der ist beeindruckend gross. Nett zum Verweilen ist das Altstadtviertel Haga. Mit dem Tram gings in ca. 30 Minuten wieder zurück zum Hafen Langedrag (24h-Ticket kostet SEK 115). Mit dem Tram 9 und 11 hat man gute Verbindungen vom Hafen ins Zentrum. Es lohnt sich glaub nicht mit dem Boot bis nach Göteborg zu fahren; dort ist der Hafen voll und man muss im voraus reservieren.

Log: Tag: 19.9 sm, Total: 1’250.9 sm

Kosten: Boot: SEK 270.-/Tag (inkl. Duschen, Wasser, Strom). Kein Internet


 

Marstrand, 18./19.7.2022:

Am Vormittag war noch Regen; so habe ich erst gegen Mittag abgelegt. Wind etwa 3-5Bft aus SW, ideal um mit Vor- und Raumwind nach Marstrand zu kommen. Landschaftlich war das Fahrwasser sehr schön, navigatorisch ging es einfach den anderen Seglern und v.a. Motorbooten hinter. Marstrand habe ich von hinten angelaufen. Es war schwierig einen Platz zu finden- es war sommerlicher Ferienbetrieb in Marstrand. Am vordersten Boot war noch die äusserte Mooring frei, so habe ich einen guten Platz gefunden; bisschen unruhig; dafür einfach zum ablegen. Aufgrund des vielen Verkehrs natürlich mit Wellenschlag bisschen unruhig. Über Marstand tront die Carlsten-Festung. Marstand ist ein quirliger Ferienort mit mondämem Touch. In Marstrand habe ich entschieden einen Hafentag einzulegen; es war sehr heiss und kaum Wind. Am nächsten Tag sind dann 4-6Bft aus SW gemeldet. Ideale Verhältnisse um rechtzeitig den Heimweg anzutreten: Über das Kattegat nach Laeso wieder nach Dänemark.

Log: Tag: 18.33 sm, Total: 1’268.3 sm (Total 2022: 386.80 sm)

Kosten: Boot: SEK 330.-/Tag (inkl. Duschen, Wasser, Strom und Internet)


 

Læsø Østerby Havn (Nr. 57), 20.7.2022:

Der Wind soll im Laufe des Tages stark auffrischen. Nach einem Ruhetag war ich bereits früh wach. Bei kaum Wind bin ich um 05:30 Uhr aus dem Hafen Marstrand ausgelaufen. Es war eine schöne ruhige Morgenstimmung. Zuerst noch mit Volltuch, dann habe ich die Genua immer mehr eingerollt; flott gings auf Amwindkurs nach Læsø. Es war praktisch ein Anlieger, super Segelbedingungen. Meist 5-6kn Speed auf der Logge, aber über Grund doch nur knapp über 4kn. Erst im Flach vor Læsø hat die Strömung abgenommen und es ging wieder mit über 5kn Richtung Hafen. Vor dem Hafen habe ich nach knapp 50sm die Segel runter genommen und alles bereit zum anlegen gemacht. Ich habe einen ruhigen abgelegen Hafen erwartet; es war aber so etwas von voll. Ich lag als achtes Boot in einem Päckli – Rekord! Der Norweger neben mir wollte dann noch um 23:00 Uhr bei abnehmendem Wind ablegen und nach Marstrand aufbrechen, so musste ich mich noch kurz verholen. Eigentlich ein sehr schöner Hafen; es hat nette Restaurants, einen guten Supermarkt und viele Grillplätze. Bis spät Abends war noch Livemusik. Ich war nach meiner Überfahrt müde und legte mich schon bald in die Koje.

Log: Tag: 46.89 sm, Total: 1’314.80 sm

Kosten: Boot: DKK 200.-/Tag; Hafenkarte mit DKK 50.- Guthaben für Duschen; DKK 50.- Depot.


 

Sæby (Nr. 54), 21./22. 7.2022:

Ich war bereits früh wach und bereit zum ablegen. Gemütlich am Frühstück kam schon der Schwede neben an von seiner fetten Bavaria 40+, dass sich das ganze Päckli verschiebe, da der Wind in der Nacht gedreht habe. Ok, der Wind hat gedreht, aber er hat noch eine Windstärke von 0.005 Bft. Ich habe ihm gesagt, dass ich in 5 Minuten weg bin. So bin ich schnell los, auf dieses Hafenkino hatte ich am Morgen keine Lust. Ich habe draussen schnell die Genua gesetzt und bin mit 1-2kn raus gedümpelt und habe alles segelbereit gemacht. Es war kaum Wind und sehr heiss. Zuerst gings noch ein paar Meilen vowärts, doch dann hat der Wind komplett abgestellt. Bei der Hojsande Bugt habe ich dann knapp zwei Stunden geankert; bisschen geschlafen und Mittag gegessen. Dann kam der Wind auf und es ging auf Amwindkurs dem Rønne Rev entlang um später draussen beim Nord-Quadranten abfallen zu können und mit einem Anlieger auf Raumwind nach Saeby zu Segeln. Mit 5-6kn Speed ging’s schön voran. Kurz vor dem Hafen Saeby hat der Wind nachgelassen. In der ersten Reihe am Quai habe ich eine gute Box gefunden. Es sind 12m Plätze. Der Hafenpreis ist für 0-12m DKK 200.-. Stromguthaben gibt’s noch vom Vorgänger. Abendessen gab’s im Fisch Bistro am Hafen; wieder einmal dänische Fisch-Frikadellen mit Kartoffelsalat. Am nächsten Tag ein Hafentag in Saeby. Es ist ganz diesiges Wetter, wie auch schon gestern Nachmittag beim Segeln. Heute wieder Fisch vom Bistro.

Log: Tag: 25.53 sm, Total: 1’338.60 sm

Kosten: Boot: DKK 200.-/Tag (inkl. Duschen, Wasser und Internet). Strom mit Guthaben (DKK 80.- und Hafenkarte (DKK 40.- Pfand).


 

Hals (Nr. 60), 23./24. 7.2022:

Um 10:00 Uhr habe ich in Saeby abgelegt. Wind aus NW, leider nur sehr schwach. Vorwind ging’s Richtung Hals. Meist mit Schmetterling, ab und zu bisschen Regen. Ich hab’s mir immer wieder drinnen gemütlich gemacht und regelmässig Ausguck gehalten und die Segel getrimmt. Am Nachmittag wurde das Wetter dann besser, es ging immer noch mit Vorwind voran. Ich habe nun den Spinnaker gesetzt; so ging’s bisschen schneller voran. Ankunft etwa um 18:00 Uhr in Hals. Hals liegt an der Einfahrt zum Limfjord. Von hier geht’s quer durch Jütland zur Nordsee. Der Hafen in Hals war um dieses Zeit auch wieder sehr voll. Ich bin bei den kleinen Booten untergekommen und habe mich gerade noch noch in eine kleine freie Box manövriert. Bei beiden Pfosten habe ich jeweils Fender befestigt; es ist nun kein Zentimeter Platz mehr. Am nächsten Tag ein Hafentag, es ist ja auch Sonntag: Ausschlafen und ausruhen und v.a. kochen. Endlich habe ich mal den Omnia-Camping-Backofen auf dem Schiff ausprobiert. Ich habe einen Gratin mit allen meinen Resten gemacht. Hat recht gut geschmeckt. Bereits am Vorabend gab’s Salat. Fertig Fisch-Junk-Food für ein paar Tage. Die Prognosen sehen nicht vielversprechend aus: Regen und Wind, der wieder Kreuzen bedeutet. Evt. warte ich noch einen weiteren Tag, so dass es mit Westwind einfacher geht; auf dem nächsten Stück hat es nicht sehr viele tolle Häfen; da wäre es schon schön, wenn ich bisschen zügig vorbeikomme. V.a. an Grena möchte ich vorbei, hier bin ich letztes Jahr wegen Starkwind einige Tage im Hafen gelegen.

Log: Tag: 27.76 sm, Total: 1’365.70 sm

Kosten: Boot: DKK 150.-/Tag (inkl. Wasser und Internet). Strom (DKK 15.-), Duschen 4 Minuten DKK 12.-


 

Bønnerup (Nr. 60), 25./26/27. 7.2022:

Die Wind- und Wetterprognosen waren nicht sehr vielversprechend. Ich habe trotzdem abgelegt, denn die nächsten zwei Tage soll richtig Starkwind sein und hier gibt es ziemlich sicher Hafentage; so lange wollte ich nicht in Hals bleiben. Um 08:30 Uhr bin ich los. Schon in der Ausfahrt habe ich die Segel gesetzt und dann ging’s den Kardinal-Tonnen entlang auf Amwind-Kurs raus. Schon bald musste ich das Grosssegel reffen; dann ging’s gut mit 5kn Speed gegen den Wind (meist 15-20kn, sehr böig). Dazu immer wieder mal Nieselregen und plötzlich auch mal starker Regen. Wahrscheinlich so, wie sich viele die Ostsee vorstellen; ich habe es zum Glück noch selten so erlebt. Den Kurs habe ich zuerst nicht sehr clever gewählt, so habe ich den Winddreher von Süd auf Süd-West schlecht genutzt. Den späteren Dreher auf Süd-Ost hatte ich dafür zu meinen Gunsten. Mit dem Süd-Ostwind ging’s mit Kurs 180 Grad und über 5kn Speed direkt auf Bønnerup zu. Vor dem Winddreher musste ich etwa eine Stunde motoren, da der Wind komplett eingeschlafen ist. Von weitem sieht man bei der Ansteuerung von Bønnerup bereits die grossen markanten Windräder. Am hintersten Steg, habe ich wieder eine gute kleine Box gefunden. Auch hier wieder Dänische Nachbarn, die früher mal in der Schweiz (Hergiswil) gewohnt haben. Schon in Hals hat mein Nachbar mal in der Schweiz (am Bodensee) gewohnt. Auf dem ersten Schlag raus von Hals war ich mit einem Reff und leicht gerollter Genua unterwegs. Das Spritzwasser kam bis zur Kante, dazu noch der Regen von oben. Später habe ich bemerkt, dass unter meinem Tisch der Teppich komplett durchnässt ist. Als ich den Bug gewechselt habe, war die ganze Bilge voller Wasser. Das Wasser hatte ich schnell gelenzt; doch wo kommt es her? Im Hafen habe ich alles wieder getrocknet und aufgeräumt; es hat ausgeschaut wie eine Bombe ins Schiff eingeschlagen hat. Ich gehe davon aus, dass das Wasser über die Backskiste Backbord in den den Innenbereich gelaufen ist. In der Backskiste war ein Wasserbecken ebenfalls voller Wasser. Das Wasser der Backskiste war zum Schluss leider im Schiff. Zum Essen gab’s noch die Resten vom Vortag und dann ging’s ab in die Koje. Fazit: Früher reffen und bei Sonne Segeln! Am nächsten Tag pfeifft der Wind, wie vorhergesagt kräftig durch den Hafen. Wirklich ein Lob auf den Wetterbericht (z.B. Windfinder); der stimmt kurzfristig wirklich sehr gut. Den Hafentag nutzte ich zum putzen und trocknen. Zum Essen gibt’s im Café Kajkanten Stjerneskud. Neben dem Café hat es auch noch ein schönes Fischgeschäft (Møllefisk). Wegen anhaltendem Starkwind gibt’s einen weiteren Hafentag. Anschliessend soll sich dann alles wieder beruhigen und dann geht’s weiter.

Wohin? Grenaa, Samsø, Sejerø??? Der Wind wird entscheiden.

Log: Tag: 38.51 sm, Total: 1’403.50 sm

Kosten: Boot: DKK 160.-/Tag (8-10m, inkl. Wasser und Internet). Hafenkarte (DKK 50.- + DKK 50.- Pfand); inkl. zwei Brötchen im Coop.


 

Marselisborg, Aarhus (Nr. 84), 28./29.7.2022:

Ich bin bereits früh los, um 06:45 Uhr habe ich abgelegt. Bereits bei der Hafenausfahrt ist der Pinnenpilot ausgefallen. Scheinbar hat auch der Pinnenpilot bei der letzten Fahrt Wasser abbekommen. Das Display ist beschlagen und die Knöpfe lassen sich nicht mehr bedienen. Schade, das habe ich mir heute anders vorgestellt. Mit Vorwind gings bei knapp sechs Knoten Wind aus NW von Bønnerup weg. Alles nicht sehr entspannt ohne Autopilot; es ist kaum möglich die Pinne auf diesem Kurs aus den Händen zu lassen. Bis Grenaa ging’s gut voran. Dann hat der Wind abgestellt. Kurz vor Mittag wollte ich mit 15 Meilen doch noch nicht Feierabend machen. Eine Stunde ging’s mit Motor weiter, dann mit einer Kreuz nahe der Küste bis zur Bucht von Ebeltoft. Es war ein guter Anlieger, ich musste aber immer kämpfen, dass ich genug Wasser unter dem Kiel hatte und bisschen frei von der Küste war. Der Speed war nicht sehr berauschend, meist 2-4kn, wobei die ganze Zeit 0.7kn Gegenstrom war. In der Bucht von Ebeltoft hat der Wind dann zugenommen, und es waren wieder 5kn möglich. Hier habe ich mich entschieden nicht nach Ebeltoft reinzufahren, sondern gleich weiter nach Marselisborg zu segeln; so ging es mit noch einbisschen mehr Abfallen Richtung Aarhus. Es ging super schön voran; in der Bucht von Aarhus hat der Wind dann nachgelassen und so habe ich die letzten Meilen noch mit Motor gemacht; die Ankunftszeit von 20:45 Uhr war noch erträglich. Ohne Autopilot 57.78sm! In Marselisborg ging’s in die gleiche Box wie im letzten Jahr; perfekt am Steg vor dem Restaurant. Auch sonst alles ähnlich wie im letzten Jahr, einfach ohne Sail GP. Gleich noch einen Hafentag gebucht. Den Tag habe ich mit dem Fahrrad in der Stadt verbracht; Essen wieder beim gleichen Chinesen in der Stadt. Am Abend noch einmal mit dem Fahrrad in die Stadt rein; Freitag Abend in der Stadt des Lächelns – wow, da ist aber der Bär los. Nach der langen Corona-Zeit und der Zeit auf dem Boot gerade bisschen ungewohnt für mich. 

Log: Tag: 57.78 sm, Total: 1’460.70 sm

Kosten: Boot: DKK 221.25.-/Tag (inkl. Wasser, Strom, Duschen und Internet).


 

Hou (Hov, Nr. 59), 30.7.2022:

In Marselisborg habe ich den Pinnen-Pilot getrocknet und er ging im Hafen wieder tip top. Man hat mir noch das Moesgaard-Museum empfohlen, doch ich habe mich entschieden Aarhus wieder zu verlassen. Es war mir schon wieder genug Grossstadt; aber ich komme gerne wieder. Leider hat nach wenigen Minuten der Pinnenpilot bereits wieder den Geist aufgegeben. Schade, ich habe mich auf einen schönen Segeltag gefreut. Mit schönen Wind aus Ost, gings bei 3Bft los. Es war ein schöner Amwindkurs; so war’s auch ohne Autopilot einigermassen entspannt. Gegen Mittag hat der Wind komplett abgestellt, so wurde aus meinen Zielen Endelave oder Fünen leider nichts und ich bin bereits in Hou rein. Auch hier zum Schluss noch unter Motor. Hier habe ich den Pinnen-Piloten noch einmal aufgeschraubt und besser getrocknet. Am Abend ging’s, am Morgen nicht mehr; dann nocheinmal nachgetrocknet; jetzt geht’s – wie lange? Ich muss schon sagen, die Qualität von diesem Raymarine-Produkt ist enttäuschend. Bereits im letzten Jahr hat der Pinnen-Pilot den Geist aufgegeben; so habe ich mir im Winter einen neuen gegönnt. Nach dem Törn werde ich den neuen zurück bringen. Ein Pinnen-Pilot ist für’s Segeln – Segeln ist Wassersport und kein Hallensport. Heute schaffen es die Chinesen Kameras oder Handys wasserfest zu produzieren; aber nicht einen Pinnen-Piloten – unglaublich – Halbwertszeit des Produkts einen Monat und knapp 500 sm. Auch am nächsten Tag noch Schwachwind; mal abwarten, sonst gibt’s einen Hafentag. Für die Rückkehr in die Schlei bin ich gut in der Zeit.

Log: Tag: 16.54 sm, Total: 1’476.50 sm

Kosten: Boot: DKK 150.00.-/Tag (inkl. Wasser); Strom und Dusche mit Guthaben zum Verbrauch (+ DKK 50 + Pfand DKK 40); kostenloses Internet


 

Juelsminde (Nr. 99), 31.7./1.8.2022:

Gegen Mittag habe ich doch in Hou abgelegt. Ziel war das Nahe Juelsminde; hier soll es einen Marine-Shop geben. Meine grosse Hoffnung für die Reparatur des Pinnen-Piloten ist ein Kontaktspray. Bei schönen 2-3 Bft ging’s mit einer Kreuz aus Hou weg; es gab einige Flachs zu passieren. Am Nachmittag hat der Wind kurz abgestellt; für eine halbe Stunde habe ich den Motor angestellt; dann ging’s mit neuem Wind flott bis vor den Hafen. In der Marina habe ich keinen Platz gefunden; im Gamle Hafen gab’s dann noch einige freie schmale und lange Boxen. Für die meisten grösseren Boote sind diese Boxen heute zu schmal, daher bleiben sie frei. Es ist ein grosser schöner Hafen. Aufgrund des Campingplatzes und der vielen Camper-Stellplätzen ist reger Betrieb im Hafen. Aber auch hier kehrt wie überall in Dänemark zu früher Abendstunde wieder Ruhe ein; die Restaurants werden schon früh geschlossen. Am nächsten Tag kaufe ich mir am Morgen den Kontaktspray. Leider hat auch der Spray nichts gebracht. Der Autopilot lässt sich weiterhin nicht einfahren: Meine Stimmung ist am Boden. Für mich ist der 1. August diesmal kein Feiertag. Ich habe beschlossen nicht mehr auszulaufen. Der Wind war mit 4-6 Bft stark; eigentlich ein schöner Segeltag; Wind eher abnehmend. Ich konnte mich aber nicht aufraffen und hatte keine Lust länger an der Pinne zu sitzen. So habe ich den Tag vor mich hin gegammelt: Einkaufen, kochen, rassieren, Boot putzen und aufräumen, etc. Hat gut getan; die letzten Tage war viel Segeln und die Motivation kommt langsam wieder zurück. Ein Autopilot ist definitiv unverzichtbar, v.a. beim Einhand-Segeln. Der Autopilot gibt einem viel Sicherheit und man kann alle Situationen gut meistern; die Pinne längere Zeit aus der Hand zu lassen, ist schon ein grosser Kontrollverlust. Evt. leiste ich mir hier für die Zukunft eine bessere Lösung; mit einem guten Autopiloten sind mit diesem Boot noch viele Törns möglich. Ich bin mit dem Boot absolut zufrieden und brauche kein grösseres Boot. Ich habe alles, was ich benötige- man braucht einfach mehr Zeit; manchmal ist es zwar schon deprimierend, wie die grossen Boote nur mit Grosssegel oder Genua vorbeiziehen; dafür gehen die auch schneller wieder für ihr teures Boot arbeiten!

Log: Tag: 16.41 sm, Total: 1’492.40 sm

Kosten: Boot: DKK 175.-/Tag; (inkl. Wasser). Hafenkarte für Duschen und Strom (DKK 100.- + Depot DKK 50.-). Das kostenlose Internet funktioniert nicht.


 

Bogense (Nr. 103), 2.8.2022:

Um 08:15 Uhr habe ich für eine (sehr) kurze Etappe nach Bogense abgelegt. Heute idealer Wind mit 3-5 Bft. Mit einer Wende habe ich das Ziel schnell erreicht. Für eine kurze Zeit hatte ich die Genua einbisschen gerefft, sonst immer Volltuch. Eigentlich schade, bereits um 11:30 Uhr in den nächsten Hafen einzulaufen, aber gut war’s: so blieb genug Zeit um etwas zu kochen und die Stadt einbisschen anzuschauen. Es ist ein schönes kleines Städtchen mit guter Versorgung. Am frühen Abend kommt dann der angekündigte Regen; der Wind bleibt aber schwächer als angekündigt. Den Pinnen-Piloten konnte ich leider nicht mehr flicken; auch der Kontaktspray hat nicht geholfen. So bin ich aktuell froh, dass ich genug Zeit für die Rückkehr in die Schlei habe. Es werden nun kürzere Etappen werden; bisschen mehr «Ferien-Törn» ab jetzt; eigentlich würde ich aber weiterhin gerne länger auf See sein; ich mag die Zeit auf dem Wasser definitiv mehr, als die Zeit am Land. Ohne Autopilot sind lange Tage auf See schon sehr ermüdend. Heute habe ich vor Bogense meinen Track vom Silverrudder 2021 gekreuzt; da kamen grad bisschen Emotionen auf. Diese Passage habe ich damals in der Nacht gemacht und ich kann mich glaub noch an jede Seemeile erinnern; diese Küstenlinie und Lichter habe ich lange angeschaut.

Log: Tag: 13.37 sm, Total: 1’505.30 sm

Kosten: Boot: DKK 190.-/Tag; (inkl. Wasser, Strom, Dusche). Kein WIFI, kostenlos aber beim Restaurant


 

Aarø (Nr. 115), 3./4.8.2022:

Kurz nach 08:00 Uhr habe ich in Bogense abgelegt. Mit SW-Wind mit Stärke 4 Bft ging’s auf einem Amwindkurs Richtung Kleiner Belt. Diese Passage habe ich beim Silverrudder in der Nacht passiert – es war schön nun alles bei Tag zu sehen; es kam mir auch alles wieder sehr bekannt vor. Es war heute eine tolle Kreuz durch den kleinen Belt. Mit hier geschützten 3 Bft war die ganze Passage unter Segeln entspannt machbar. Es waren einige Wenden zu fahren; hat aber viel Spass gemacht. Die meisten Segler waren unter Motor unterwegs; noch mehr Segler sind mir auf Vorwindkurs entgegen gekommen. Bei Fredericia habe ich sogar eine Robbe oder einen Seehund gesehen, später auch noch einen Schweinswal. An Middelfart und Brandsø vorbei ging’s auf einem Amwindkurs weiter bis nach Aarø. Hier war der Wind recht böig und hat zwischendurch immer wieder mal auf 5 Bft aufgefrischt. Vor dem Hafen habe ich dann bereits das Boot klar für’s anlegen gemacht. Es gab kräftige Böen und die Boxen lagen gemäss Hafenplan quer zum Wind; um 16:00 Uhr habe ich mich auch bereits auf einen vollen Hafen eingestellt. Beim ersten Steg sagte schon jemand, dass alles voll sei. Doch schon ein paar Boote weiter sagte jemand, dass eben jemand raus ging. Diese Box habe ich dann auch sofort genommen. Zwischen zwei grösseren Booten war auch der Seitenwind kein Problem mehr. Auch sonst hätte ich hier noch Platz gefunden; so schlimm ist es dann meist für kleine Boot im Hafen doch nicht. Ich bin aber froh, dass ich bei diesen Böen nicht zu viel manövrieren musste. Es gab später noch genug Hafenkino zum zuschauen, v.a. dänische Motorboote. Endlich wieder auf einer Insel, da kommt auch wieder Ferienstimmung auf. Wirklich schön hier! Auch die Temperaturen sind erstmals wieder sommerlich. Die letzten Tage war es doch immer wieder bisschen frisch. Der letzten Sommer hier oben war meiner Meinung nach wärmer. In der Schweiz ist dieses Jahr ein absoluter Rekordsommer mit Höchstwerten; von dem habe ich hier nicht viel mitbekommen. Es war meist angenehm aber nicht sehr sommerlich. Auf der Fahrt ist das Essen heute bisschen zu kurz gekommen; nur zwei Bananen. Daher gab’s in der Hafenbeiz grad schnell einen Burger und ein Bier. Anschliessend bin ich noch zum Dorf gelaufen; wieder typisch dänisch – sehr gemütlich und schön. Ausserhalb des Dorfs gab es noch ein schönes kleines und feines Weingut. Sie produzieren insgesamt glaub etwa 20’000 Flaschen Weiss- und Rotwein pro Jahr. Im Restaurant gab’s noch Flammkuchen und lokalen Weisswein. Natürlich habe ich auch meine Weinreserven auf dem Boot wieder bisschen aufgestockt: leider habe ich jeweils nur für 2-3 Flaschen Platz. Der nächste Tag war ein gemütlicher Hafentag. Zu Fuss bin ich dem Strand entlang einen Teil der Insel abgelaufen. Ein herrlicher Sommer- und Ferientag! Der Wind war ähnlich wie am Vortag; es waren einige Segelboote unterwegs. Im Hafen ist es am zweiten Tag bisschen ruhiger und der Hafen ist glaub nicht mal am Abend komplett voll. Morgen soll der Wind bisschen drehen, evt. geht es mit Nordwind und Vorwindkurs weiter; ein schönes Ziel wäre Lyø.

Log: Tag: 35.54 sm, Total: 1’540.50 sm

Kosten: Boot: DKK 140.-/Tag; (inkl. Wasser, Strom). Kein WIFI, Duschen mit Jetons (DKK 15.-)


 

Lyø (Nr. 134), 5./7.8.2022:

Mit NW-Wind von 3-4 Bft ging’s mit Vorwindkurs gemütlich nach Lyø. Lyø ist eine Insel westlich von Fünen in der dänischen Südsee. Es wäre ein schöner Spikurs gewesen, aber ohne Autopilot ging’s nur mit Schmetterling voran. Um 14:00 Uhr bin ich nach 20.68 sm in Lyø angekommen. Bei der Ankunft hat es kurz geregnet. Ich habe noch einige der wenigen freien Boxen erwischt. Bis zum Abend hat sich der Hafen allmählich gefüllt. Am Nachmittag blieb noch Zeit um mir kurz die Insel anzuschauen – wunderschön hier – eine sehr gemütliche Insel. Im Købmand habe ich noch Kleinigkeiten zum Essen eingekauft. Am nächsten Tag habe ich mir mit dem Fahrrad noch mehr von der Insel angeschaut: Das Naturschutzgebiet Lyø Trille, der Glockenstein, die Kirche und die alte Windmühle. Am Abend habe ich wieder gekocht. Anschliessend gab’s noch einen weiteren Hafentag; da kaum Wind und der Platz hier einfach zu schön ist.

Log: Tag: 20.68 sm, Total: 1’560.60 sm

Kosten: Boot: DKK 170.-/Tag; (inkl. Wasser, Strom, Duschen). Kein WIFI


 

Søby (Nr. 145), 8. bis 10.8.2022:

Mit sehr leichtem NW-Wind ging’s um 09:30 los. Gemütlich mit Schmetterling der Insel entlang bis zur grünen Tonne, dann bisschen anluven und schon ein Anlieger nach Søby. Nach drei Stunden sind auch die kurzen 8.46 sm geschafft. Unter Segeln bis vor den Hafen. Diesmal habe ich hinten bei den kleinen Boxen angelegt; es gibt viel Platz im Hafen. Es gefällt mir hier sehr gut; obwohl die meisten Segler wahrscheinlich auf Ærø Ærøskøbing oder Marstal anlaufen. In beiden Orten war ich auch schon; daher darf’s für mich gerne der ruhigere und weniger touristische Hafen Søby sein. Von hier bin ich auch schneller wieder weg. Am Nachmittag habe ich noch einbisschen das Boot geputzt; in den nächsten Tagen möchte ich immer wieder mal das Teakdeck bisschen putzen. Hier im Hafen gibt’s noch einen Hafenmeister, der am Abend und am Morgen die Stege abgeht und das Hafengeld einkassiert. Ein wirkliches Unikat; ein kurzer Schwatz muss natürlich immer sein; so braucht er für wenige Boote gut und gerne schon mal eine Stunde. Wirklich sympathisch und eine schöne Abwechslung zu den üblichen Bezahlautomaten für das Hafengeld. Eigentlich war ich gestern Abend motiviert noch einmischen weiter zu segeln; doch am Morgen ist der Wind nach anfänglichen 4kn wieder komplett eingeschlafen. Gerne würde ich noch eine Zusatzrunden machen und wieder Richtung Dyvig und Sonderborg Segeln. Bei den aktuellen Prognosen macht es aber grad keinen Sinn retour zu Segeln und dann einen weiteren Weg zurück zu haben. Für die nächsten Tage ist nur Schwachwind angesagt. Am ersten Hafentag habe ich das Fahrrad ausgepackt und bin zum Leuchtturm Skjoldnaes gefahren. Ein schöner Platz mit bester Sicht zu Schlei nach Mommark und Fåborg; es gibt beim Leuchtturm Skjoldnaes auch einen schönen Golfplatz. Weiter ging’s noch zum Schloss Søbygard und zur Søby-Mühle. Von hier ebenfalls beste Sicht bis zur Schlei und Kiel. Am nächsten Tag gab’s aufgrund von weiterer Flaute einen weiteren Hafentag mit grossem Bootsputz – Teackdeck schuppen war angesagt. Mein Winterlager kommt leider früher als für die meisten anderen hier.

Log: Tag: 8.46 sm, Total: 1’568.40 sm (Total 2022: 686.90 sm)

Kosten: Boot: DKK 140.-/Tag; (inkl. Wasser, Strom, Duschen, WIFI). Warmwasser für Duschen extra DKK 10.-


 

Dyvig (Nr. 122), 11.8.2022:

Nach den Hafentagen war ich bei leichtem NE-Wind motiviert zur Weiterfahrt. Mit Schmetterling ging’s auf Vorwindkurs los. Beim Leuchtturm Skjoldnaes habe ich mich entschieden so weiterzufahren und später noch den Spinnaker zu setzen. Also doch noch Kurs Dyvig. Zuerst gings noch langsam, später sogar bei auffrischendem Wind mit Speed von über 5kn nach Dyvig. Kurz vor Dyvig ist der Wind wieder komplett eingeschlafen; dann ging’s mit Motor weiter. In Dyvig habe ich dann geankert – wow, das hat sich gelohnt! Baden, Vollmond, Windstille – eine unglaubliche Atmosphäre – fast schon kitschig. Mein Nachbar von der Sommerwind, Ingo hat noch Fotos gemacht; ich habe ihm meine gesendet.

Log: Tag: 26.03 sm, Total: 1’594.00 sm

Kosten: Boot: DKK 00.-/Tag; (inkl. alles und viel mehr)


 

Sonderborg Alsik (Nr. 125), 12.8.2022:

Die Ankernacht war ruhig, trotzdem habe ich nicht so gut geschlafen. Am Morgen Baden, Frühstücken und weiter ging’s nach Sonderborg. Kurz noch zum Hafen Dyvig um die im letzten Jahr vergessene Hafenkarte abzugeben. Am Steg noch Schweizer getroffen, die dort ihr Boot, eine schöne Nordborg haben und deren Törn zu Ende ist. Sie haben mich bereits in Marstand gesehen. Mit NE-Wind gab’s heute eine Kreuz den Sund hoch. Ein kleines Race mit einer Pogo-Minitransat 650: 1:0 für mich, schon bald war er weit hinten dran; aber er hatte das Boot wirklich nicht im Griff und lief keine Höhe. Für mich waren die Bedingungen bei 3 Bft und grosser Genua gerade ideal. Im Sund dann eine mühsame, enge und böige Kreuz. Vor der Autobrücke Alssundbroen habe ich die Segel runter genommen und bin mit Motor zum Hafen beim Turm Alsik. Ein sehr guter Tipp von Edith und Jürg von der SY Böle Bonken. Bei meiner Ankunft war am hinteren niedrigen Steg erst ein Boot und auch am Abend sind wir nur vier Boote. Vorne bei der Promenade ist sehr viel los. Ein kurzer Einkauf, Kochen an Bord und dann noch ein Eis in der Stadt. Hier liege ich ruhig, vom anderen Ufer dröhnt über ganz Sonderborg am Abend zwar laut Queen-Musik aber das stört mich nicht wirklich. Morgen geht’s durch die Christian X. Bro weiter. Öffnung jeweils um 40, z.B. 09:40 Uhr. Ich hab’s nicht eilig, nur wenige Meilen sind es bis Høruphav, dort werde ich vor Anker Edith und Jürg treffen. Anschliessend mein letzter Schlag zurück in die Schlei. In den letzten Tagen war heisses Sommerwetter; im Radio – endlich wieder mit Welle Nord- sie melden für Donnerstag Regen. Ziel wäre daher, das Boot am Mittwoch in Borgwedel fertig zu machen und dann am Donnerstag in die Schweiz zurück zu fahren.

Log: Tag: 14.57 sm, Total: 1’608.50 sm (Total 2022: 727.00 sm)

Kosten: Boot: DKK 130.-/Tag; (inkl. Strom, Wasser, Dusche). Wifi im Ort.


 

Høruphavn Ankerbucht (Nr. -), 13.8.2022:

Heute Abend wieder Ankern, resp. ich gehe längsseits an die Schweizer SY Böle Bonken von Edith und Jürg. Es war eine kurze Kreuz bei 3 bis 4 Bft. Von meinem Anleger im Hafen Alsik war ich um 11:30 Uhr schnell zur Brückenöffnung bei der Kong Christian X’s Bro. Danach gleich die Segel gesetzt, noch ein Blick zurück nach Sonderborg und dann auf Am-Wind-Kurs raus in die Flensburger Förde, eine Wende und gleich Kurs Høruphavn, am frühen Nachmittag war ich bereits am Ziel. Wir hatten uns viel zu berichten, wir haben gemeinsam gekocht und noch ein Würfelspiel gemacht. Auch hier wieder ein schöner Sonnenuntergang. Die Nacht war ruhig.

Log: Tag: 9.60 sm, Total: 1’617.60 sm

Kosten: Boot: DKK 00.-/Tag


 

Maasholm Yachthafen (Nr. 17), 14.8.2022:

Der Wecker wurde früh gestellt; um 07:00 Uhr ging’s bereits los: Denn der Wind soll im Laufe des Tages zunehmen und es wird wieder ein Am-Wind-Kurs. Gemütlich ging’s Vorwind aus der Ankerbucht; dann anluven auf den Anlieger zur Schleimünde. Der SE-Wind hat stets bisschen zugenommen; so war ich zuerst noch mit Volltuch unterwegs, später habe ich die Genua immer mehr eingerollt. Böle Bonken konnte mich nicht einholen,  da zwischenzeitlich der Wind bisschen nachliess und v.a. die Wellen immer höher wurden. Vor dem Leuchtturm habe ich noch einmal abgedreht und ein paar Fotos von Böle Bonken geschossen. Dann ging’s unter Segeln am Leuchtturm vorbei in die Schlei. Es war ein schöner Ritt, denn die Wellen haben von hinten schön geschoben. Neben dem Leuchtturm eine Halse und schon war es in der Schlei ruhiger. Auf Vorwindkurs ging’s bis vor den Hafen Maasholm. Am Schluss nur noch mit Grossegel, da die Fock sowieso bereits stark reduziert war und mit Schmetterling nicht mehr stand. Es war ein emotionaler Moment wieder in die Schlei zurück zukommen; mit einem letzten Blick zurück zur Ostsee. In Maasholm wieder am gleichen Steg (Steg 7) wie letztes Jahr eine gute Box gegen den Wind gefunden; das Hafenmanöver hat wieder sehr gut geklappt. Edith und Jörg sind noch weiter bis zum Stadthafen von Kappeln. Ich freute mich bereits wieder auf den Imbiss im Hafen: es gab ein Lachsfischbrötchen, ein Maasholmerbrötchen, Pommes Frittes, ein Bier und später ein Glace. Am Abend noch das Deck gereinigt, denn heute hat es auf dem Amwindkurs gut Salzwasser an Deck gespült.

Log: Tag: 20.84 sm, Total: 1’637.80 sm

Kosten: Boot: EUR 15.-/Tag (inkl. Wasser, Strom, WIFI). Duschen/WC mit spezieller Karte mit Guthaben und Pfand.


 

Arnis Wassersportgemeinschaft, M&P (Nr. 25), 15.8.2022:

Der Törn ist für mich im Kopf bereits zu Ende; so ging’s nur noch mit Genua gemütlich mit Vorwind nach Kappeln. Hier plante ich die Brückenöffnung um 11:45 Uhr zu nehmen. Als ich hinter Böle Bonken durchfuhr, gab’s noch einen schnellen Anleger für einen Kaffee und so passierte ich erst bei der nächsten Brückenöffnung eine Stunde später. Der Anleger hier ist total misslungen, es war auch einwenig überstürzt. Ich habe den seitlichen Strom beim Anleger von knapp 1kn total unterschätzt; zuwenig ausgeholt und schon stand ich schräg an der Box. Auch das Ablegen war nicht viel besser, da ich nur Leinen zu Böle Bonken hatte und mich nicht an die oberen Pfosten ziehen konnte; nur mit Steuern in den Strom und Abstossen war es auch wieder ein Murx. Unter Motor ging’s dann weiter nach zum Hafen Arnis. Arnie ist fast schon mein Heimathafen; ich mag es sehr hier zu sein. Anleger wieder am Stammsteg. Meine Hafenkarte hat bereits sechs Übernachtungen hier- die nächste Übernachtung ist kostenlos. Da Gewitter vorausgesagt waren, habe ich noch ein letztes mal die Kuckenbude aufgebaut. Die Gewitter sind aber vorbei gezogen. Arnis gab’s einen ruhigen Nachmittag mit ersten Aufräumarbeiten. Am Montag Abend ist das Restaurant Specht leider geschlossen, so konnte ich keine Plätze für uns reservieren. Am Abend bin ich mit dem Fahrrad noch kurz nach Kappeln. Auf dem Weg habe ich noch Brombeeren gesammelt. In Kappeln ein Schwatz auf der Böle Bonken und wieder ein Eis an der Promenade.

Log: Tag: 5.36 sm, Total: 1’642.30 sm

Kosten: Boot: EUR 16.-/Tag (inkl. Wasser, Strom, WC, Duschen, WIFI).


 

Borgwedel (Nr. 00), 16./17./18.8.2022:

Am Morgen war im Hafen Arnis schon eine sehr herbstliche Stimmung. Um 08:35 Uhr habe ich bereits in Arnis abgelegt; sehr früh, aber ich wollte unbedingt die erste Brückenöffnung um 10:45 Uhr in Lindaunnis erreichen. Der SW-Wind kam genau auf die Nase; ich machte die ganze Passage ganz langsam unter Motor. Ein grosses einheimisches H-Boot ist die ganze Passage schön gesegelt; zwischendurch hatte es fast 15kn Wind. Ich habe nur noch bisschen die ruhige Morgenstimmung genossen und wollte nicht stets auf die Karte schauen und kreuzen. Die Brücke passierte ich planmässig um 10:45 Uhr. Aktuell wieder nur vier Öffnungszeiten pro Tag; für den Autoverkehr ist die Brücke wegen Bauarbeiten sogar komplett gesperrt. Um 12:00 Uhr  ging’s dann bei Missunde in die Grosse Breite. Hier kreuzte ich meinen Deutschen Nachbarn vom Hafen in Rødvig- die Segelwelt ist schon klein; ein kurzes Hallo und schon haben sich unsere Wege wieder getrennt. Mit der Genua ging’s ein letztesmal flott unter Segeln zum Hafen Borgwedel. Nach der Ankunft habe ich mit dem Fahrrad meinen VW-Bus bei der Werft geholt. Am nächsten Tag ist der Bus wieder komplett voll mit Segeln, Kleider, Esswaren und vielem mehr. Am Abend ging’s erschöpft in die Koje; auch der Mittwoch war noch ein Putztag. Am Abend ging’s zum Abschluss noch kurz nach Schleswig; ein gemütlicher Ferienausklang mit Bier, Fisch (Zander) , Weisswein und Glace. Am Donnerstag, 18.8. 2022 bin ich um 10:00 Uhr losgefahren. Zuerst noch Tanken in Fahrdorf (1.839 EUR/Liter, mit Tankrabatt der Deutschen Regierung). In Hamburg ein kurzer Stopp beim Segelladen AWN. Der liegt nur 2km neben der Autobahn, grad vor dem Elbtunnel. Nach dem Törn ist vor dem Törn: Es gab viele neue Gastlandflaggen, eine Ankerolle für einen neuen Heckanker und einen neuen Raymarine-Autopiloten für den Einbau; der Einkauf sagt schon viel über meine Pläne für’s 2023 aus: Östliche Ostsee, wenn dann Putin endlich zur Vernunft kommt und der Krieg endet! In Hamburg noch ein spontaner Halt im Zentrum; auch das Zentrum ist nur etwa 6km vom AWN entfernt. SY Marena liegt hier gerade im City Sporthafen. Leider waren Chian und Christine nicht an Bord. So gab’s nur einen kleinen Spaziergang der Hafenpromenade entlang und zum Essen eine Curry-Wurst. Mein Parkplatz war nur für zwei Stunden und ich musste vor Chian und Christine’s Rückkehr zum Schiff leider bereits wieder weiter. Von hier lotste mich das Navy über die Elbbrücke; leider kam ich hier noch in den Feierabendverkehr und es stockte massiv; es reichte aber dann doch noch bis um 22:00 Uhr zu einer Raststätte vor Fulda und die Hälfte der Distanz war geschafft. Um 05:30 Uhr ging’s erholt weiter. Gegen 11:00 Uhr passierte ich die Grenze; ich habe noch meine Einkäufe verzollt und um 13:00 Uhr war ich daheim in Adliswil. Jetzt noch das grosse Ausräumen, Putzen und Waschen. Schön war’s!

Log: Tag: 15.25 sm

Kosten: Boot: EUR 00.-/Tag (inkl. Wasser, Strom, WC, Duschen, WIFI).

Törn-Zahlen:

Total 2022: 775,70 sm

Motor 2022: 42.1h

Total (2021+2022): 1’657.20 sm

Hafengebühren: EUR 63.- (CHF 63.-), DKK 4851.50 (= 633.-), SEK 4’070.- (= CHF 363.-) = CHF 1’059.-

Übernachtungen (ohne Borgwedel): 48 (Durchschnitt: CHF 22.-)

Länder: GER, DEN, SWE

Häfen: 28

Ankern: 2

Highlights:

  • Leckeres Essen im Restaurant Specht in Arnis. (Arnis ist schon fast mein Heimathafen)
  • Segeln im Smålandsfahrwasser mit meinem Vater
  • Hiessen der Schwedischen Gastlandflagge: Malmö mit meinem Vater
  • Viele leckere Stjerneskud (am Besten in Bagenkop und Bonnerup)
  • 35 sm single-handed von Borstahusens (SWE) nach Viken (SWE): Viel Wind, Wellen, Strömung und Verkehr (Fähren). Auch bei hohem Wellengang fühlte ich mich auf SY Maleah immer sicher.
  • Robbe bei Fredericia
  • Die herzige Insel Aarø: Schönes Weingut mit gutem Weisswein und Flammkuchen
  • Ankern in Dyvig, wunderbare Abend- und Morgenstimmung
  • Rückkehr unter Segeln in die Schlei, mit anschliessenden Fischbrötchen in Maasholm
  • Keine Schäden an Boot (Ausnahme siehe Low) und Crew

Low:

Eigentlich nichts! Ausser…

  • Raymarine Autopilot ST 2000
  • Raymarine Autopilot ST 2000
  • Raymarine Autopilot ST 2000
  • Teils volle Häfen während den Sommerferien
  • Blaualgen im Hafen Borgwedel
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